Bitcoin ETF: Was ist das und wie funktioniert es | YouHodler

Was ist ein Bitcoin ETF? Wie funktioniert es und welche Risiken bestehen dabei?

Tauchen Sie in die Welt der Bitcoin ETFs ein! In unserem Artikel analysieren ihre Funktionsweise, machen einen Vergleich mit dem direkten Besitz von Bitcoin und gehen auf ihre Vorteile sowie Risiken ein. Hier bekommen Sie alle notwendigen Informationen!
Die Bitcoin Exchange Traded Funds (ETFs) sind noch gar nicht so lange auf dem Markt und doch haben sie bereits bei Anlegern, vor allem in den USA, die in das Thema Kryptowährung einsteigen möchten, ein starkes Interesse geweckt. In diesem Artikel schauen wir uns die verschieden Bitcoin ETFs wie Spot und Future ETFs und ihre Besonderheiten im Detail an.
Was ist ein Bitcoin ETF?
Bei einem Exchange Traded Fund (ETF) handelt es sich um eine besondere Art eines Investmentfonds. Es ist ein börsengehandeltes Produkt, das ähnlich wie einzelne Aktien oder andere Assets an der Börse reguliert gehandelt wird. Ein ETF diente in seiner ursprünglichen Form der Indexnachbildung, sprich folge dem Kurs eines bestimmten Index, doch mittlerweile kann es auch die Kursbewegung eines einzelnen Assets folgen (keine Zulassung in Deutschland) oder einem Portfolio von Vermögenswerten, die nach bestimmten Kriterien zusammengefasst werden. Dabei kann es sich um unterschiedliche Assets wie Aktien, Rohstoffe, Anleihen, Währungen oder Indizes handeln. Während also Anleger in einen ETF investieren, halten sie keine der zugrunde liegenden Vermögenswerte direkt in ihrem Besitz.
Ein ETF vereint die Diversifizierung eines Investmentfonds mit der einfachen Handhabe von Aktien in sich. Es ermöglicht also den Anlegern, ihr Portfolio zu diversifizieren und damit abzusichern, ohne dabei die Vermögenswerte physisch zu besitzen.
Bitcoin ETF wurde speziell dafür ins Leben gerufen, um den Kurs von Bitcoin, der ältesten und führenden Kryptowährung, zu verfolgen. So bekommen die Anleger einen Zugang zu der Kryptowährung, ohne dass sie echte Bitcoins direkt erwerben, lagern und sichern müssen.
So funktionieren Bitcoin ETFs
Bitcoin ETFs funktionieren nicht anders als herkömmliche ETFs. Allerdings sind sie so konzipiert, dass sie den Wert von Bitcoin nachbilden. Dies wird dadurch sichergestellt, dass der ETF den Bitcoin oder Bitcoin-bezogene Vermögenswerte im Vertretung für den Anleger hält.
Anleger können Anteile eines Bitcoin ETF mit einem herkömmlichen Anbieter eines Brokerkontos handeln. So dieser ETF für alle, die bereits an der Börse investieren, zugänglich und bereits vertraut.
Welche Arten von Bitcoin ETFs gibt es?
Bitcoin ETFs werden üblicherweise anhand der Strategie in verschiedene Arten aufgeteilt werden, die sie verwenden, um den Kursbewegungen von Bitcoin zu folgen. Diese ETFs werden auch als ein ETF Sparplan angeboten.
Bitcoin Spot ETFs. Beim Spot ETF werden physische Bitcoins im Besitz gehalten, wobei jeder Anteil des ETFs einen direkten Anspruch auf eine bestimmte Anzahl von Bitcoins repräsentiert. Der Wert der ETF Anteile entwickelt sich analog zum Kurs des Bitcoins selbst, abzüglich aller Gebühren und Kosten, die bei der Verwaltung des ETF entstehen. Dieser Bitcoin ETF bietet eine direkten und somit einen engen Zusammenhang mit dem Preis des Bitcoins.
Bitcoin Futures ETFs. Futures ETFs folgen dagegen in der Wertentwicklung der Futures-Kontrakte für Bitcoin. Somit haben sie keinen physischen Besitz der Kryptowährung selbst zu bieten. Bei den Futures handelt es sich um Termingeschäfte zum Kauf oder Verkauf von Bitcoin zu einem zukünftigen Zeitpunkt zu einem vorher festgelegten Preis. Somit kann dieser ETF von der zukünftigen Preisabbildung von Bitcoin partizipieren. Sein Kurs weicht also von den Kursschwankungen des Bitcoins ab.
Vergleich der Bitcoin ETFs mit dem physischen Besitz von Bitcoin
Bitcoin ETF bietet Alternativen für die Anleger, die in Bitcoin investieren möchten. Und nach der Zulassung von Bitcoin Spot ETFs gewann diese Möglichkeit schnell an Popularität. Doch diese Art der Anlage hat im Vergleich zum direkten Kauf von Bitcoin bestimmte Vor- und Nachteile.
Wir haben verschiedene Vorteile, die Bitcoin ETF den Anlegern bieten kann, die an zwar einem Engagement in Bitcoin interessiert sind, doch die echten Kryptowährungen nicht physisch besitzen möchten, zusammengefasst:
- Zugänglichkeit und Komfort. Privatanleger können die Anteile des ETFs über herkömmliche Brokerkonten handeln, genau wie viele andere Assets. Dadurch entfällt für sie die Notwendigkeit, Bitcoin direkt zu handeln, Wallets für Kryptowährung zu eröffnen und zu verwalten.
- Regulierung. Diese ETFs werden an Börsen gehandelt und unterliegen somit der Regulierung und der Aufsicht der Finanzbehörden, was eine Absicherung bei der Anlage bedeutet.
- Geringe Sicherheitsbedenken. Bitcoin ETFs bringen keine Sicherheitsprobleme für die Anleger mit sich, die mit dem Halten physischer Bitcoins verbunden sind.
Allerdings weisen Bitcoin ETFs im Vergleich zum physischen Besitz von Bitcoin auch einige gravierende Nachteile:
- Mangelnde Kontrolle. Bei Bitcoin ETFs haben Anleger keine direkte Kontrolle über den Basiswert, der dem ETF zugrunde liegt. Sie müssen sich also darauf verlassen, dass der ETF Emittent die privaten Schlüssel verwaltet, und sind nicht in der Lage, ihre Bitcoins selbst zu verwalten und zu übertragen.
- Zugänglichkeit und Komfort. Für Personen, die möglicherweise keine Erfahrung mit herkömmlichen Brokerage-Konten gemacht hat, ist der direkte Handel mit Bitcoin unter Umständen einfacher als der Handel mit Bitcoin ETFs.
- Verwaltungsgebühren. Bitcoin ETFs erheben in der Regel bestimmte Gebühren, die die Rendite der Anleger schmälern. Diese Gebühren fallen unabhängig von der Performance der dem Bitcoin ETF zugrunde liegenden Vermögenswerte an.
- Regulatorische Einschränkungen. Regulatorische Änderungen oder Einschränkungen könnten einen Einfluss auf die Bitcoin ETFs haben und möglicherweise deren Liquidität, Verfügbarkeit und Performance beeinträchtigen.
- Kontrahentenrisiko. Bei einer Investition in einen Bitcoin ETF sind Anleger einem sogenannten Kontrahentenrisiko ausgesetzt. Sie sind auf die Fähigkeit des ETF Emittenten angewiesen, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Wenn der Emittent bankrott sein sollte oder den Bitcoin ETF nicht ordnungsgemäß verwaltet, könnten die Anleger Verluste erleiden.
- Kein Zugang zum Kryptomarkt. Der direkte Handel mit Bitcoin ermöglicht es Anlegern, ohne Zwischenstationen am Kryptowährungsmarkt teilzunehmen. Der direkte Besitz bietet ihnen die Optionen, Bitcoin jederzeit zu handeln und das ohne Verzögerungen, die bei einem ETF durchaus auftreten können.
- Fehlender Zugang zum Bitcoin-Ökosystem. Bitcoin ETFs bieten Anlegern nicht die Möglichkeit, alle Vorteile des weiten Bitcoin-Ökosystems und seiner Philosophie zu nutzen. Darunter fällt auch die Verwendung von Bitcoin als ein Zahlungsmittel sowie potenzielle Vorteile wie den Erhalt von Forks und Airdrops.
Übersicht: Direkter Besitz von Bitcoin vs. Bitcoin ETFs

Fazit
Insgesamt deutet alles darauf hin, dass Krypto ETFs eine Lösung für Anleger und Anlegerinnen bieten, die am Kryptowährungsmarkt agieren möchten, ohne dabei die Komplexität des direkten Besitzes von Bitcoin in Kauf nehmen zu müssen. Obwohl die ETFs für traditionelle Investoren einige Annehmlichkeiten und regulatorische Absicherung, zumindest auf dem US-Markt, bieten, sollten sich Anleger der damit verbundenen Nachteile bzw. Risiken sowie der Einschränkungen in Bezug auf Portfolioanpassung, Kontrolle und Zugang zum breiteren Krypto-Ökosystem bewusst sein. Die Investoren können auch die Bitcoin ETNs, wie zum Beispiel 21Shares Bitcoin ETP, als eine alternative Auswahl zu ETFs in Betracht ziehen.